Private Markets bieten vielversprechende Anlagealternativen zu traditionellen Finanzmärkten. Doch der Zugang zu diesen Märkten war lange Zeit für Privatanleger stark eingeschränkt, da kein direkter Handel an der Börse stattfindet. Ferner versperrten hohe Mindestanlagesummen von mehreren Millionen Franken für viele Anleger den Zugang.
Doch die Welt der Private Markets ist im Wandel: Neue Start-ups und digitale Vermögensverwalter ermöglichen es, mit deutlich geringeren Mindestanlagesummen in diesen exklusiven Anlagebereich einzusteigen. Damit werden diese attraktiven Anlagemöglichkeiten einer breiteren Anlegerschaft zugänglich gemacht. Es lohnt sich also, sich über die Möglichkeiten zu informieren. Dieser Beitrag hilft beim Einstieg in die Welt dieser exklusiven Investments.
Contents
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Private Markets: Definition und Erklärung der Anlageklasse
- 3 Diese Arten von Investitionen bieten Private Markets
- 4 Private Markets: ausserordentliche Chancen
- 5 Private Markets: die Risiken
- 6 Investitionen in Private Markets erfordern fundiertes Expertenwissen
- 7 Digitale Vermögensberater eröffnen breiten Anlegerkreisen Renditechancen in Private Markets
Das Wichtigste in Kürze
- Private Markets sind nicht öffentlich gehandelte Kapitalanlagen, bei denen Anleger Kapital zur Verfügung stellen.
- Die Investitionen erfolgen in private Unternehmen, Immobilien- oder Infrastrukturprojekte.
- Der frühzeitige Einstieg in Wachstumsprojekte ermöglicht hohe Wertentwicklungen der Kapitalanlagen.
- Historisch hatten nur institutionelle Anleger mit hohen Mindestinvestitionen Zugang zu dieser Art von Anlagen.
- Innovative Anbieter öffnen den Markt auch für Privatanleger mit überschaubaren Mindestinvestitionssummen.
Private Markets: Definition und Erklärung der Anlageklasse
Private Markets steht übersetzt für Privatmarktanlagen. Dabei geht es um Investitionen in Eigen- und Fremdkapital von Unternehmen und Projekten, die nicht an einer Börse gelistet sind. Das “private”im Namen kommt daher, dass sie nicht öffentlich gelistet und gehandelt werden. Diese Anlageklasse ermöglicht Anlegern, eine Art Risikoprämie für die Illiquidität ihrer Beteiligung zu erhalten.
Im Vergleich zum öffentlichen Markt, der durch Börsennotierungen gekennzeichnet ist, weisen Private Markets in der Regel weniger Volatilität auf. Sie konnten in der Vergangenheit überdurchschnittliche Renditen von teilweise über 14 Prozent erzielen.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen privaten und öffentlichen Märkten ist die Liquidität. Investitionen in Private Markets erfordern längere Anlagehorizonte, da sie nicht so einfach wie börsennotierte Aktien gehandelt werden können. Dies bietet jedoch Chancen, da Anleger unter anderem Zugang zu jüngeren und kleineren Unternehmen erhalten, die ein höheres Wachstumspotenzial aufweisen als etablierte börsennotierte Unternehmen.
Private Markets Anlagen werden häufig nur einem kleinen Kreis an Investoren angeboten. Diese steigen gewöhnlich mit mehreren Millionen Franken ein. Durch die Investition profitieren Anleger vom potenziellen Wachstum aussichtsreicher Unternehmen und diversifizieren gleichzeitig ihre Portfolios. Über spezialisierte Vermögensverwalter oder Investmentbanken können auch Anteile auf dem Sekundärmarkt gekauft oder verkauft werden. Hierbei geht es um bestehende Investorenzusagen an entsprechende Fonds.
Lesetipp: Family Office: Definition, Leistungen & für wen es sich lohnt
Diese Arten von Investitionen bieten Private Markets
Privates Kapital hat in der heutigen globalen Wirtschaft einen signifikanten Einfluss. Die privaten Investmentfonds verfügen über ein Vermögen von mehr als 12 Billionen US-Dollar. Das Volumen hat sich allein in der Zeit von 2005 bis 2021 verdoppelt.
Die Anlageklasse ist sehr vielfältig und weist in den einzelnen Segmenten unterschiedliche Chancen und Risiken auf. Zu den Private Markets zählen die Bereiche:
- Private Equity
- Private Real Estate
- Private Debt
- Private Infrastructure
Private Equity
Mit rund zwei Dritteln des Marktvolumens stellt Private Equity das grösste Segment der Private Markets dar. Es unterteilt sich in die Kategorien Buyout und Venture Capital. Beim Buyout werden bestehende Unternehmen von ihren Eigentümern abgekauft und weiterentwickelt. Hierbei handelt es sich um langjährige etablierte Unternehmen. Mit Venture Capital fliesst Kapital in neu gegründete Unternehmen oder Start-ups, um damit Forschung, Entwicklung und Vermarktung zu finanzieren. Dazwischen gibt es noch das sogenannte Late-Stage Venture Capital oder Growth Equity, welches sich auf Unternehmen fokussiert, die in Ihrer Entwicklung zwischen VC und Buyouts stehen.
Private Equity Real Estate
Der Bereich beinhaltet den Neubau sowie Umbau von Immobilien sowohl im Segment Wohnen als auch Industrie und Gewerbe. Folgende Strategien werden dabei unterschieden:
- Core: Kauf von Bestandsimmobilien mit dem Ziel der Generierung stabiler Mieterträge. Der Kauf erfolgt ausschliesslich mit Eigenkapital.
- Core Plus: Hierbei geht es ebenfalls um den Kauf von Bestandsimmobilien, jedoch wird für die Finanzierung auch Fremdkapital eingesetzt.
- Value Added: Bestandsimmobilien werden durch Umbaumassnahmen aufgewertet und anschliessend wieder verkauft.
- Opportunistic: Diese Strategie umfasst Projektierung, Entwicklung und die Vermarktung von Neubauten in allen Segmenten.
Private Debt
Im Vergleich zu Private Equity geht es hierbei nicht um Übernahme, sondern um das zur Verfügungstellen von Fremdkapital an Unternehmen. Die Mittel dienen häufig der Finanzierung von Expansionsplänen. Diese Wachstumsfinanzierungen sind auch unter dem Begriff Mezzanine bekannt (Zwischenform von Eigenkapital sowie Fremdkapital). Die Laufzeiten der Darlehen betragen in der Regel sechs bis zehn Jahre, wobei die Verzinsung gewöhnlich variabel ist.
Private Infrastructure
Private Markets umfasst mit diesem Segment die Finanzierung von Infrastrukturanlagen. Es geht also beispielsweise um Flughäfen, Elektrizitätsunternehmen, Wasserversorgung, Abfallentsorgung sowie um Schulen oder Spitäler. Bestehende Infrastrukturanlagen zeichnen sich dabei durch stabile Erträge aus, da etwa die Nutzung einer Wasseraufbereitungsanlage recht beständig ist.
Lesetipp: Geld anlegen in der Schweiz: Anlagestrategien und das 1×1 des Anlegens
Private Markets: ausserordentliche Chancen
Private Markets bieten Anlegern ausserordentliche Chancen und Möglichkeiten, ihr Portfolio zu diversifizieren und von Wachstumsunternehmen und interessanten Sektoren zu profitieren. Sie investieren hierbei in Unternehmen und Sektoren, die sonst schwer zugänglich sind. Die Anlageklasse ist im Vergleich zu öffentlichen Märkten wegen ihrer historisch hohen Renditen und geringeren Volatilität besonders attraktiv.
Durch innovative Vermögensverwalter können auch Anleger mit vergleichsweise niedrigeren Mindestinvestitionen in Private Markets investieren und von deren Vorteilen profitieren.
Die wesentlichen Möglichkeiten lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
- Chancen für Anleger: Private Markets erlauben Anlegern, in junge, wachstumsstarke Unternehmen zu investieren, die nicht an der Börse gelistet sind. Durch die Investition in solche Unternehmen profitieren Anleger von deren Wachstum und erzielen so eine überdurchschnittliche Rendite. Aufgrund ihrer geringen Volatilität und Korrelation zu traditionellen Anlageklassen, dienen Private Marktes gut als Diversifikationsinstrumente.
- Investition in attraktive Bereiche: Private Markets ermöglichen den Zugang zu Investitionen in Infrastrukturprojekte, Wachstumssektoren und andere Bereiche, die gewöhnlich für Privatanleger nicht zugänglich sind. Es kann in einer frühen Phase in aussichtsreiche Unternehmen investiert werden. Lukrative Übernahmen erfolgen im Bereich Private Equity vor allem vor dem Börsengang (IPO).
- Renditechancen je nach Risikobereitschaft: Anleger haben die Aussicht, abhängig von ihrer Risikobereitschaft, auf Renditechancen von bis zu etwa 15 Prozent. Dies zeigt, dass Private Markets eine attraktive Anlageoption für Anleger sind, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Vor allem das Risiko der geringen Liquidität gilt es hier zu beachten.
Lesetipp: Anlagestrategie im Fokus: Die Macht der Einkommensstrategie
Private Markets: die Risiken
Wenn es um die Risiken geht, die mit Investitionen in Private Markets einhergehen, stellt sich die Frage insbesondere im Vergleich zu anderen Finanzprodukten, die öffentlich gehandelt werden.
Mangelnde Regulierung und Transparenz
Ein Hauptunterschied zwischen privaten und öffentlichen Märkten besteht darin, dass Private Markets weniger reguliert sind. Während öffentlich gehandelte Finanzinstrumente zahlreichen Vorschriften und Offenlegungsanforderungen unterliegen, gelten für private Märkte weniger strenge Regeln. Dies kann zu einem Mangel an Transparenz führen, der es für Anleger schwierig macht, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Qualität der Anlage zu beurteilen. Ausserdem werden Privatmarktanlagen oft nur in monatlichen Abständen bewertet, was auch die Performancemessung schwieriger macht.
Expertise und Bewertung von Investitionen
Für private Verbraucher ist es oft schwierig, das Risiko von Investitionen in Private Markets einzuschätzen. Die Bewertung von Investitionen in diesem Segment erfordert eine fundierte Expertise, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, wie etwa das Geschäftsmodell, das Management und die Wettbewerbslandschaft. Im Gegensatz dazu sind Aktien und andere Finanzprodukte in der Regel einfacher zu bewerten, da sie auf öffentlichen Märkten gehandelt werden und leicht zugängliche Informationen zur Verfügung stehen.
Höhere Risiken
Wie bei jeder Anlageform besteht auch bei Private Markets das Risiko von Verlusten. Die Wertentwicklung von Privatunternehmen kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, wie dem wirtschaftlichen Umfeld, der Branche und der allgemeinen Marktstimmung. Oft wird in eine zukünftige Perspektive investiert, für die noch keine konkreten Unternehmenszahlen vorliegen, wie im Fall von Venture Capital. Dies ist ein wesentlicher Unterschied etwa zur Investition in traditionelle grosse Unternehmen mit Substanz, wie es bei Buyouts der Fall ist. Daher ist es wichtig, ein diversifiziertes Portfolio zu haben, um das Risiko zu minimieren.
Liquiditätsrisiko
Ein weiteres Risiko, das mit Investitionen in Private Markets verbunden ist, ist die normalerweise geringe Liquidität. Da die Anteile nicht an öffentlichen Börsen gehandelt werden, kann es schwierig sein, sie zu verkaufen. Dies kann insbesondere bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf problematisch sein. Im Gegensatz dazu sind Aktien und andere börsennotierte Finanzprodukte in der Regel leicht zu handeln und bieten Anlegern eine höhere Flexibilität.
Lange Anlagehorizonte
Investitionen in Private Markets sind oft mit einem Anlagehorizont von 10 bis 15 Jahren verbunden.
Zugänglichkeit erschwert
Da es für kein Segment einen einheitlichen Marktplatz gibt, ist der Zugang erschwert. Auch bei entsprechender Qualifizierung der Investoren stehen Privatanlegern viele Märkte nicht zur Verfügung.
Lesetipp: Börsencrash: Aktienmarkt am Boden – wie sollte man reagieren?
Investitionen in Private Markets erfordern fundiertes Expertenwissen
Investitionen in Private Markets bieten hohe Renditechancen und Diversifikationsmöglichkeiten, stellen jedoch auch ein erhöhtes Risiko dar. Um diese Risiken zu managen und die optimalen Investments zu finden, ist ein fundiertes Expertenwissen erforderlich.
Die Vielfalt der Produkte im Private Markets
Private Markets umfassen eine breite Palette von Anlageprodukten, die von Private Equity über Private Debt bis hin zu Infrastruktur und Immobilien reichen. Aufgrund der Vielzahl an Produkten kann es für Laien schwierig sein, die besten Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren. Experten verfügen über das nötige Know-how, um die verschiedenen Produkte zu bewerten und diejenigen auszuwählen, die am besten zu den Anlagezielen und dem Risikoprofil des Anlegers passen.
Komplexe und intransparente Gebührenstrukturen
Die Gebührenstrukturen im Private Markets können verflochten und intransparent sein, was es für Anleger schwierig macht, die tatsächlichen Kosten ihrer Investitionen zu verstehen. Experten helfen dabei, die Gebührenstrukturen zu entschlüsseln und sicherzustellen, dass Anleger ein faires Angebot erhalten und keine versteckten Kosten übersehen werden.
Unterschiede im Investmentstil und den Fondsstrategien
Allein im Bereich Private Equity müssen die Chancen eines Buyouts (Übernahme von Unternehmen) und die von Venture Capital (Wachstumsfinanzierung) völlig differenziert bewertet werden. Nur Experten mit ausgewiesener Expertise sind in der Lage, die Unterschiede in Chancen und Risiken fundiert zu bewerten. Profis können dabei helfen, die verschiedenen Ansätze zu verstehen und diejenigen zu identifizieren, die am besten zu den individuellen Zielen und Anforderungen des Anlegers passen.
Die Rolle von Experten bei der Analyse und Vorauswahl
Wie bereits beschrieben, sind Investments in Private Markets im Vergleich zu öffentlich gehandelten Finanzprodukten deutlich schwerer zugänglich. Das bedeutet gleichzeitig, dass sich die Recherche und Bewertung der erforderlichen Daten nur einem eingeschränkten Kreis von Experten erschliesst. Für Privatanleger gilt es also, dieses Know-how zu nutzen. Sie können auf ihre Expertise zurückgreifen, um sicherzustellen, als Anleger in die richtigen Produkte investieren, die ihren Zielen und ihrer Risikobereitschaft entsprechen.
Lesetipp: Vermögensverwaltungsmandate: Definition, Bedeutung & Vorteile
Digitale Vermögensberater eröffnen breiten Anlegerkreisen Renditechancen in Private Markets
Private Markets, wie Private Equity, Private Real Estate, Private Debt oder Private Infrastructure, waren lange Zeit ausschliesslich grossen institutionellen Anlegern und sehr vermögenden Privatpersonen vorbehalten. Doch dank technologischer Innovationen und digitaler Vermögensberater öffnen sich diese attraktiven Anlagemöglichkeiten nun auch für einen breiteren Anlegerkreis. Start-ups wie Everon ermöglichen Investitionen in diesen Segmenten bereits ab 10’000 Franken, wodurch Privatanleger von den erweiterten Investmentmöglichkeiten mit potenziell hohen Renditen profitieren.
Digitale Vermögensberater als neue Wegbereiter für Private Markets
Digitale Vermögensberater verbinden fachliche Kompetenz mit einem hohen Grad an Automatisierung, um kosteneffizient Anlageempfehlungen für ihre Kunden zu erstellen und diese zu begleiten. Durch den Einsatz dieser Technologien können auch private Anleger Zugang zu den sonst nur schwer zugänglichen Private Markets Anlagen erhalten.
Erschliessung von Private Markets für breite Anlegerkreise
Die Mindestinvestitionssumme für Private Market Anlagen liegt häufig im sechsstelligen oder siebenstelligen Bereich. Dies schliesst viele Privatanleger von diesen attraktiven Anlageformen aus. Start-ups wie Everon haben jedoch erkannt, dass es einen grossen Bedarf an Zugang zu Private Markets gibt, und bieten als Konsequenz daher Investitionsmöglichkeiten bereits ab 10.000 Franken an. Die Digitalisierung und die Innovationskraft junger Anbieter haben somit die Tür zu Private Markets für breitere Anlegerkreise geöffnet.
Quellenangaben
- [1] swisspeers.ch
- [2] allianzgi.com
- [3] allianzgi.com
- [4] allianzgi.com
- [5] bfinance.com
- [6] pgim.com
- [7] mckinsey.com
- [8] moonfare.com